Wichtige Frauen im Leben von Fritz Pümpin
Die Geschichte von Fritz Pümpin würde heute nicht erzählen werden, ohne die Mitwirkung zweier Frauen, die das Leben des Kunstmalers massgeblich geprägt haben.
Elisabeth Mollet, die Mutter von Fritz Pümpin, wuchs im Solothurnischen Ätingen auf. Ihre Mutter war eine gebürtige Buchser und irgendwie mit dem Maler Frank Buchser verwandt, der das berühmte Bild des «General Sutter» malte. Elisabeth hatte in Ätingen als einziges Mädchen die Bezirksschule besucht – etwas ganz Aussergewöhnliches für die damalige Zeit. Nach ihrer Ausbildung wurde sie in der Eisenhandlung Denger in Gelterkinden angestellt, wo sie mein Grossvater kennenlernte.
Nach ihrer Trauung mit meinem Grossvater und der Geburt meines Vaters war es meine Grossmutter, die sich für künstlerische Bildung des «Fritzli» einsetzte. Sie ermöglichte dem «Fritzli» einen Besuch im Solothurner Kunstmuseum – für meinen Vater ein bleibendes und tiefgreifendes Erlebnis. Meine Grossmutter Elisabeth musste oft auch als Vermittlerin zwischen meinem Grossvater und dem «Fritzli» eingreifen, wenn es um die Förderung seiner künstlerischen Fähigkeiten ging. Mein Grossvater hatte wenig Verständnis für Kunst und legte vor allem Wert auf die Nachfolge im Geschäft sichern. Dank dem Engagement meiner Grossmutter Elisabeth einigte sich die Familie auf einen Kompromiss, wobei der «Fritzli» zuerst einen Kunstaufenthalt in der Romandie machen durfte, danach aber die Handelsschule in Basel absolvieren musste, bevor er schliesslich mit 19 Jahren in die väterliche Weinhandlung eintrat.
Als die schwierigen Zeiten nach dem Tod meines Grossvaters folgten, war es Rösli Gerster, meine Mutter, die meinen Vater den Mut gab, sich ganz auf seine Kunst zu konzentrieren.
Rösli war selbst eine ausgezeichnete Pianistin, musste jedoch ihre musikalischen Ambitionen aufgeben, als ihr Vater, der Wirt der Roseneck, frühzeitig an einer Blinddarmentzündung starb. Stattdessen eignete sich Rösli schnell kaufmännische Kompetenzen an, die ihr später im Leben nützlich sein sollten. Bei ihren neuen Aufgaben lernte sie den jungen Weinlieferanten Fritz Pümpin kennen. Sie war von diesem jungen Mann und seiner Leidenschaft für die Kunstmalerei sehr angetan. Aus der ersten Begegnung entwickelte sich eine tiefe Liebe. Obwohl Fritz Pümpin nicht als solide und wirtschaftlich-sichere Partie galt, setzte sich Rösli gegenüber ihrer Familie durch und heiratete ihren Fritz am 15. April 1936 in Gelterkinden.
Rösli gab Fritz den Mut, sich auf sein Kunstmalerei zu konzentrieren. Während Fritz seiner künstlerischen Leidenschaft nachging, sorgte Rösli dafür, dass seine Werke bekannt wurden. Der Erfolg von Fritz Pümpin als Kunstmaler ist zu einem grossen Teil meiner Mutter Rösli zu verdanken. Aus heutiger Sicht würde man sagen, dass sie die Geschäftsleiterin und Marketing-Expertin im Pümpin-Haushalt war.